Montag, 6. Oktober 2008

The End

04.10.-05.10.2008, Los Angeles, CA

Jetzt hieß es in 2 Tagen L.A. erkunden. Ohne einen wirklichen Plan von der Stadt und ihren Sehenswürdigkeiten zu haben, begaben wir uns in den Großstadtdschungel. Das erste Ziel: natürlich Hollywood. Auf den Spuren der Stars wanderten wir den Walk of Fame entlang, was zu einer reinen Fotoorgie verkam. Jeder knipste soviele Bilder wie nur möglich von den im Fußweg versenkten Sternchen seiner Stars.





Ein kurzer Stopp am Manns Chinese Theatre wurde dazu genutzt, weitere Fotos von in Beton verewigten Hand- und Fußabrücken der Celebrities zu schießen. Den Governator wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten:



Neben Touristen versammelten sich auf dem berühmten Gehweg auch die ein oder anderen prominenten Filmhelden. Uns gelang es sogar, ein Exemplar dieser äußerst scheuen Spezies abzulichten.



Mit der Gewissheit, sowieso nicht alle 2.370 Sterne sehen zu können, ausserdem wollten wir das auch gar nicht, gings zum nächsten Punkt auf der Tagesordnung: dem Hollywood-Sign.



Einen netten Ausblick über die Stadt der Engel erhaschend, überlegten wir angestrengt was wir denn als nächstes unternehmen könnten. Aus Ermangelung an Ideen fuhren wir zu den Universal Studios, um dem gleichnamigen Freizeitpark eventuell einen Besuch abzustatten. Doch dort angekommen, änderte sich angesichts der horrenden Eintrittspreise unsere Einstellung zu dieser Schnapsidee. Wir besuchten also nur die extra für Touristen angelegte Vergnügungsmeile nahe dem Park.

Vom mittlerweile eingesetzten Hunger überwältigt und geschwächt, schleppten wir uns kurzerhand ins Hard Rock Cafe.
Dort wurden wir von einer äußerst tätowierten jungen Dame namens Brenda bedient. Auf die Frage, was man denn am Abend in L.A. anstellen könne, verwies sie auf einen Friedhof, der doch prima zum betrinken geeignet wäre...auch weil man sich in netter Gesellschaft befände ("you can hang out there with lots of dead people").




Die Nacht verlief innerhalb normaler Parameter, gefolgt von einem warmen und sonnigen Morgen, den wir zu nutzen wussten. Eilig packten wir die Baggage zusammen, enterten Pres und fuhren in Richtung Westen, zum Pazifik. An Manhattan Beach warfen wir den Anker 2 Dollar in eine einheimische Parkuhr und stiegen hinab auf den Sand.



Neben der Sonne, die uns anstatt zu African Americans zu Native Americans machte, fanden wir vor allem gigantische Wellen von geschätzten 3 Metern vor, die uns immensen Spaß bereiteten. Wir studierten ihr Brechverhalten, ihre Kraft und ergötzten uns an ihrem Anblick, tauchten durch sie hindurch und ließen uns treiben, bis wir uns endlich wieder wie kleine Jungens fühlten.

In Ermangelung der Frisbee sowie unseres anderen Spielzeugs, das im Auto lag, mussten wir wohl oder übel in der Sonne liegen und uns die anwesenden jungen Damen anschauen. Leider, in anbetracht der fortgeschrittenen Jahreszeit aber verständlich, ließen sich eher wenige der bekannten LA-Schönheiten blicken, sodass wir mit der wilden See vorlieb nehmen mussten.





Wieder auf der Straße, richteten wir den Kühler auf den Flughafen und suchten unser Hotel für die letzte Nacht auf. Ja, Hotel. Da die Air Berlin unseren Flug abgesagt und uns auf einen Tag später umgebucht hatte, durften sie auch für die entstandenen Unkosten aufkommen, was uns in die feine Lage brachte, in einem Bettentempel zwischen den Landebahnen zu nächtigen.

Eingecheckt und schnell geduscht, machten sich 50% der Schergen auf den Weg, dem Pres Lebewohl zu sagen und ihn in die Obhut eines hoffentlich fähigen Mechanikers zu geben. Auf den 5.165 Meilen unserer Reise hat der treue Wagen doch ziemlich gelitten, gerade vom Fahrwerk ist nicht mehr viel zu erwarten.

Trotz der Schwächen der Karossem wie fehlender Klimaautomatik oder Navigationsystem hatten wir unseren treuen Sechszylinder sehr lieb gewonnen und konnten uns nur schwer von ihm trennen, schließlich hatte er für 25 Tage so etwas wie unser wahres Zuhause dargestellt.



Abends machten sich erneut 2 von uns auf, in den Stapfen von Wayne und Garth zu wandeln, schließlich befanden wir uns am Los Angeles International Airport. Mit einer Ration Bud ausstaffiert, in Richtung In'n'Out Burger aufgemacht und auf den Rasen unter der Einflugschneise gelegt, ließen wir uns vom Getöse und Gerumpel der landenden Flieger unterhalten und stießen das eine oder andere "Awesome!" aus.



Von hier aus ist Schluss, vorbei mit Urlaub, das wahre Leben hat uns bald wieder.



Over and Out.

Californication

02.10.-03.10.2008, San Francisco, CA --> Morro Bay, CA

"Hank" ohne viel Worte die Schlüssel aufs Desk geknallt und wir konnten endlich dieses furchtbare Hotel verlassen. Mit tierischer Freude auf neue Abenteuer ging es weiter nach Morro Bay, einem verschlafenen Hafenstädtchen am Pazifik. San Fransisco war sehr schick, aber wir mussten noch nach LA. Das ging am besten, indem wir den Highway No.1 an der Küste entlangfuhren, so wurde sogar dem Auge noch etwas geboten.





In einem Albertson's haben wir dann das Schnäppchen unseres Lebens gemacht. Mit der neu erworbenen "Customers Card" kauften wir ein gar köstliches Frühstück, welches auch noch Stunden später wie ein Klumpen Sprühbeton im Magen lag. Das wussten wir am nächsten Strand aber noch nicht und bissen beherzt in das Fleischparadies mit Brot drumherum - lecker, lecker.



In Morro Bay bezogen wir als erstes unser Motel, welches wie der Himmel auf Erden wirkte nach dem El Capitan. In diesem sympathischen Fischerdörfchen quartierten wir uns auch gleich für zwei Tage ein, um Strand, Hafen und die Ruhe nach der Großstadt zu genießen.

A pro pos Strand: Wir erwischten leider ein äußerst ungünstiges Wetter, welches nicht gerade das war, was wir uns vom einem Pazifikurlaub vorstellten. Ganz tiefer Nebel, Temperaturen um die 20 Grad und noch kälteres Wasser schreckten uns aber von gar nichts ab.







Beherzte Sprünge in das Wasser (die auf Videomaterial besser zur Geltung kommen)...





... brachten das Herz zum rasen und ließen die Lunge auf wenige Kubikzentimeter schrumpfen. Tolles Erlebnis, weil wohl niemand anders als die 4 Rettungsschwimmer von Morro Bay dies gewagt hätten.

Nach 2 Tagen Erholung ließen wir Morro Bay hinter uns, um die letzte Etappe der Reise in Angriff zu nehmen. Vorbei an einem riesigen Buschfeuer welches mit Löschhelikoptern bekämpft wurde, fuhren wir weiter auf dem Pacific Coasthighway nach Los Angeles.



Kurz vorher war aber noch Zeit für ein kleines Baywatch-Revival. Wir durchfuhren Malibu und freuten uns sehr über den Strand, die Lifeguard-Häuschen, -autos und -bojen und auch schon die ersten hübschen Mädels die der Legende nach in LA ja besonders oft zu finden sein sollten.



Nach Malibu erreichten wir Santa Monica und hier wurde es sehr ergreifend. Wir erreichten das Schild, welches das Ende der Route66 markiert. In Kingman hatten wir die Route ja bereits verlassen, doch jetzt, wo wir am Ende der Straße diese nochmal sahen, überkam uns durchaus der Stolz das alles derart problemlos und erfolgreichgemeistert zu haben. Ein ergreifender Augenblick, ohne Frage. Das Feeling, das wir für die Straße entwickelt hatten überkam uns erneut und uns wurde bewusst: Dieser tolle Urlaub geht seinem Ende zu.



Over and Out.

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Jailhouse Rock

30.09.2008 - 01.10.2008, San Francisco, Ca

Am nächsten Morgen stand ein neues Hank-Erlebnis auf dem Plan. Florian und Hendrik waren gerade auf ihrem Weg das glamoröse El Capitan zu verlassen, als besagter Portier all seinen Mut zusammennahm und die beiden Jungs nach ihrerer Beschäftigung in den deutschen Gefilden befragte. Wie sich herausstellte, dachten er und einige andere Bewohner des Etablissements, dass wir berühmte Rockstars mit großen Häusern und dicken Karren in unserer Heimat wären. Nicht weit gefehlt ;)

Befreit von chitingepanzerten Untermietern, begaben wir uns auf den Weg in Richtung Downtown, um auch diesen noch weißen Fleck auf unserer SanFran-Sightseeingkarte einzufärben. Humorvolle Polizisten informierten uns mit Schulterklopfen über die gegebenen Rechte und Pflichten des Rauchers in Kalifornien. Ein Wochenmarkt brachte den gesunden Snack für zwischendurch - zumindest für einige von uns, da ein gekaufter Apfel wegen mangelnder Qualität (geschickt im Inneren versteckte Fäule) nicht vollständig zum Verzehr freigegeben werden konnte.



Wir folgten der Hafenpromenade und erreichten den vermutlich bekanntesten Pier in Frisco, welcher vollgestopft war mit kitschigen Läden und Restaurants. Ansammlungen von arbeitslosen Seelöwen auf schwimmenden Holzplanken, die den ganzen Tag nichts zu tun hatten als sich anstarren zu lasen und gelegentlich "oi oi" zu brüllen, verstärkten das Hafenfeeling. Diesen Bewohnern verdankt der besagte Pier vermutlich sein unverwechselbares Odeur.









Von dort konnte man im Wasser einen großen Felsen hervorstechen sehen, welcher nach einer ausgiebigen Erkundung lechzte: Alcatraz. Das übliche Prozedere von Kartenkauf und Touribild vor Fototapete hinter uns gebracht, enterten wir die Fähre und setzten über.



Dort angekommen erhielten wir eine Einweisung vom charismatischen Ranger John, der uns vor den Gefahren auf der Insel, z.B. einen 1/4 Meilen langen "extreme steep trail" den man nur mit ausreichend Wasser im Gepäck besteigen sollte, warnte und uns nützliche Tipps für die erfolgreiche Exkursion von The Rock gab. Für uns Yosemite-Bezwinger natürlich kein Ding und so erreichten wir den Zellenblock.



Bewaffnet mit Kopfhörern folgten wir den Spuren von inhaftierten Ganstergrößen wie Alphonse "Scarface" Capone, Robert "The Birdman" Stroud und George "Machinegun" Kelly. Uns wurden Einzelschicksale, Ausbruchversuche und Kuriositäten erzählt während wir an den Zellen entlangwanderten und diesen trostlosen Ort auf uns wirken ließen.





Gegen halb sechs näherte sich der Besuch seinem Ende und wir nahmen die letzte Fähre zurück aufs Festland. Leider verpassten wir ein weiteres Mal den Sonnenuntergang, der gepaart mit der Golden Gate Bridge sicher gut ausgesehen hätte. Resignierend machten wir uns auf den Weg in die Stadt, immer auf der Suche nach dem nächsten offenen Netz, schließlich wollte noch ein Zimmer für die nächste Nacht am Pazifik gebucht werden.



Leider hatte man im Business-District schon die Bürgersteige hochgeklappt, so dass wir erst in Downtown Glück hatten. Den weiteren Abschnitt der Reise geplant, beendeten wir den Tag in einem schummerigen Club gesellig und begaben uns zu unseren Schlafplätzen.

Over and Out.

Under the Bridge

29.-20.09.2008, San Francisco, CA

Uns sollte wahrhaftig einiges erwarten. Mitten in der Nacht um ca. 10 pm kamen wir bei Eiseskälte in der Mission Street an und suchten nach unserem klangvoll betitelten Hotel, El Capitan. Nach zweimaligem Hin- und Herfahren fanden wir tatsächlich einen winzigen Eingang an der linken Straßenseite - vergittert. Etwas misstrauisch stellten wir das Auto hinter dem Haus ab und klingelten. Und klingelten noch einmal. Doch bevor sich Panik ausbreiten konnte, ertönte der erlösende Summer und die Tür öffnete sich.



Eine kurze Treppe musste erklommen werden, dann bot sich uns ein das Misstrauen nicht gerade verringernder Anblick - der Portier sah aus, als wäre heute schon Halloween. Riesige Zahnlücken, uralte Dreadlocks und eine nicht zu verachtende Fahne boten unseren Sinnen ein um diese Uhrzeit nicht unbedingt erwünschtes Spektakel. Nach einigem Stottern und nervöser Schlüsellochrumnestelei, bei der er jeden der drei Schlüssel mehrmals probieren musste, bevor die Tür aufschwang, hatten wir unser Zimmer.

Und hier ging der Horror weiter - das historische Waschbecken aus dem Jahr 1920 wurde anscheinend seit Installation nicht geputzt, einige verdächtig kakerlakenförmig aussehende Mitbewohner machten uns das Revier streitig und von der anderen Seite des Flures war ein ohrenbetäubendes Schnarchen zu vernehmen.



Mit großen Augen guckten wir uns an und wollten am liebsten gar nicht wissen was uns in dieser Nacht noch alles passieren würde. Vor dem Schlafengehen wollte allerdings noch das Gepäck aus dem Wagen geholt werden und so gingen wir zurück zu Hank (wie wir den Portier liebevoll nennen) und fragten ihn, ob das Haus noch einen Hinterausgang zum Parkplatz hätte. Nach einer entsprechenden Frage mit Fingerzeig auf die Tür am Ende des Flurs, kam als Antwort nur "Actually... - No." Nagut - so mussten wir eben den Haupteingang benutzen. Als wir dann auf dem Parkplatz am Auto standen, sahen wir eben diese Tür sich öffnete. Hank trat heraus und nahm einen Schluck aus der Flasche, die in einem Schrank neben der Tür stand. Soviel dazu...

Der nächste Morgen war schnell da, der Hüpfer unter die Dusche (natürlich nach entsprechender "Desinsektierung") war sehr willkommen und wir machten uns zeitig auf zum Auto - ein Ozean wollte von uns bewundert werden. Draußen wehte uns erneut der kalte Wind von gestern Abend entgegen aber diesesmal waren wir mit Pullovern und Sonne bewaffnet. Nach einem köstlichen Frühstück bei Jack in the Box fuhren wir eine von unserem Stadtplan angepriesene Route durch die Stadt, bei der uns die spektakuläre Straßenführung von San Francisco die Münder das ein oder andere Mal offenstehen ließ.





Schließlich machen wir die nächste Pause an der Golden Gate Bridge und warfen ein erneutes Mal die Fotoapparate an.







Nach dem Merchandise-Geschäft wieder um ein paar Dollar ärmer, kehrten wir zum Auto zurück und fuhren in Richtung Twin Peaks, der höchsten Erhebung der Stadt, von der aus man einen 360° Blick über das Gebiet haben sollte.





Sattgesehen machten wir uns auf in die Cockroach Inn zum El Capitan und berieten uns, wie wir unserer Behausung für die nächsten Stunden entfliehen könnten. Die Entscheidung fiel auf eine Erkundung der Kneipen, die in diesem laut Reiseführer "grungy" Viertel zahlreich vorhanden waren. Wir kehrten im Phoenix ein, wo es doch tatsächlich köstliches Franziskaner gab! Eine Wonne nach dem bisher vorherrschenden Genuss von Budweiser aus Dosen. Gegen Mitternacht gingen wir zurück nach "Hause" in freudiger Erwartung des morgen anstehenden Alcatraz-Besuches.

Over and out.

Going to San Francisco

28.-29.09.2008, Bishop, CA --> Yosemite --> San Francisco, CA

Noch an den göttlichen Geschmack von der guten Pizza des Vorabends erinnert mussten wir uns etwas sportlich betätigen. Das taten wir in Form einer Bergrennstrecke die es zu befahren ging um endlich an die Westcoast (hier: San Fransisco) zu gelangen.



Der Weg führte durch den Yosemite Nationalpark in dessen Herzens wir noch später am Tag eine Schatzsuche unternehmen sollten. Dazu aber gleich mehr, zunächst freuten wir uns über kleine Seen in malerischem Bergland.



Ein Zwischenstopp an einem interressant aussehenden Felsen (diesmal einen, wie wir vermuteten, nicht aus Sprühbeton gegossenen...) brachte uns mit kleinen Schweissperlen auf der Stirn einen tollen Ausblick über den Park.







Jubelnd über diese erste Etappe sprangen wir vom Felsen aus dem Tal entgegen um wieder das Auto zu besetzen.



Die bei der Einfahrt in den Park versprochene seltene Fauna bekamen wir auch bald zu Gesicht. Nachdem uns leider keine Berglöwen oder Bären begegnet sind können wir aber mit Stolz behaupten Bigfoot entdeckt zu haben. Dieses possierliche Tierchen war sogar so freundlich zu uns und bot dem todesmutigen Fotografen (Florian) einen Schnappschuss vom Boden an.



Nun aber zum Hauptgrund unseres Erscheinens im Yosemite. Über die letzen Wochen hinweg hat uns Perw mit Rätseln versorgt bei dessen lösen wir einen Hinweis auf einen verborgenen Schatz bekamen den er schon Monate zuvor versteckt hat.
Durch das Begehen von abenteuerlichen Wegen nah am Abgrund und durch das Erklimmen der 700 stufigen Treppe nach Mordor erreichten wir den Emerald Pool.



Hier galt es einen Felsen bei einer natürlichen Rutsche zu finden. Beschämt müssen die vier Hobby-Piraten leider mitteilen, dass der Schatz nicht gehoben werden konnte. Eine eindeutige Identifikation des "Roten X" war nicht möglich, da es diverse Felsen und Rutschen gab. Obwohl wir suchten wie Kinder am Ostersonntag, blieb uns die Schatztruhe verborgen.



Möglich ist, dass der Schatz bereits von anderen Seeräubern entdeckt wurde und gar nicht mehr an der ursprünglichen Stelle lag. Das werden wir aber mit Perw in einem Zehnaugengespräch klären und mit Foto- und Videomaterial unsere Suche analysieren.

So blieben nur enttäuschte Gesichter...



...und wir begangen mit dem Abtieg ins Tal. Inzwischen war es auch schon reichlich spät und mit noch 4 Stunden Fahrt vor uns fuhren wir der Sonne entgegen weiter nach Westen, um schon bald auf den Pazifik zu treffen. Wer weiss was uns hier erwarten sollte!?



Over and out.

Montag, 29. September 2008

Cowboys from hell

27.-28.09.2008, Las Vegas, NV -> Death Valley -> Bishop, CA

Leaving Las Vegas hieß es an diesem Morgen. Die Stadt, die unsere Träume von einer schnell finanzierten USA-Reise zunichte gemacht hatte, sollte bald nur noch als schimmernde Silhouette im Rückspiegel zu erkennen sein.

Unser neues Ziel war das "Tal des Todes" (Death Valley). Der mit 85,5 Metern unter dem Meeresspiegel liegende Ort stellte einen neuen Rekord auf unserer Journey dar: Der tiefste oberirdische Punkt der westlichen Hemisphäre.



Mit viel Wasser im Gepäck fuhren wir schliesslich der Wüste
entgegen. Hier erwarteten uns endlose Straßen, sengende Hitze und die ein oder andere Fatamorgana, die, wären wir ihren verheissungsvollen Versprechungen gefolgt, den sicheren Tod beschert hätte. Wir meisterten natürlich jegliches Hinderniss und fuhren mit Wüstenmusik in den Ohren dem Erdmittelpunkt entgegen.



Eine "alte" Ruine im Nirgendwo war unser letzter Stopp, bevor wir den mit Salzfeldern garnierten Badwater Bassin erreichten. Also flux ausgestiegen und bei brennender Sonne (104 Grad Fahrenheit) diesen einzigartigen Ort erkundet.











Weiter gings! Die zuvor absteigenden Meilen führten uns anschliessend in sich wiederholenden auf- und abwärtsbewegungen zu einem Hochplateau, welches wir für eine ausgiebigere Pause nutzten. Dies tat vor allem unserem Pres gut, welcher sich schon über überhitzte Bremsscheiben und heißgelaufenen Motor beschwerte.



Die Entscheidung hier zu rasten wurde belohnt: Zwei unglaubliche Teufelskerke (wahrscheinlich Maverick und Topper Harley) jagten in ihren Kampfjets kurz über unseren Köpfen dem Erdboden entgegen, um dann im Tiefflug
durch die Canyons zu donnern. Ein den Atem raubendes Schauspiel des Triumphes der Menschen über Mutter Natur, jedenfalls für den Augenblick.

Mit vielen neuen Impressionen im Kopf fuhren wir schließlich noch durch überwältigende Berglandschaften und kehrten im idyllisch anmutenden Bishop ein. Der Motelpool brachte uns die notwendige Erfrischung und die örtliche Pizzeria die herbeigesehnten Nährstoffe.



Over and out!

Sonntag, 28. September 2008

Viva Las Vegas

25.09. - 26.08.09, Kingman, AZ --> Las Vegas, NV

Und da sind wir endlich in der Stadt des Nachtlebens und der Casinos. Nicht gerade beeindruckt von unserem Mini-Zimmer (welches nach 2 Tagen aussah wie bei Hempels unterm Sofa) wurden wir aber sehr schnell vom Flair eingenommen. Wir schliefen nur einen Block vom Strip entfernt, was einen schnellen Einstieg in das typische Bild der Stadt ermöglichte.





Es glich einem Disneyland für Erwachsene, da die Casinos mit angrenzenden Hotels ihren "Themes" treu blieben. Neben einem Komplex im Styl von New York reihten sich Paris, Venedig und andere bekannte Orte ein.
Pyramiden, Schlösser, Schatzinseln - alle Geschmäcker wurden bedient und lockten dem leicht zu beeinflussenden potentiellen Gambler das Geld aus der Tasche.







Erstaunt hat uns auch ein Wasserspiel, welches "in motion" um ein Vielfaches mehr zu faszinieren weiß. Nicht nur wegen der Muster, sondern auch dazu passenden Lieder wie z.B. The Ecstasy Of Gold. Dazu die abendliche Beleuchtung und das Runterfallen der Kinnlade war vorprogrammiert.



Nachts wirken die Gebäude natürlich nocheinmal ganz anders, wenn die komplette Straße im grellen Neonlicht erstahlte - und das alles ohne Epilepsiewarnungen. Gefährlich...









Was wir uns nicht getraut haben war eine nicht offiziell gültige Trauung unsererseits, aber sowas ist ja auch albern.



In den Casinos selber tummelten sich tausende von Einarmigen Banditen und Poker-/Roulettetischen die natürlich auch vereinzelt ausprobiert wurden. Wenn auch mit geringemkeinem Erfolg, aber einen Besuch war es trotzdem wert.



Wir verschmähten die unzähligen Angebote für Callgirls, dafür war in den zwei Nächten sowieso keine Zeit und die Seriösität der Angebote lies auch zu wünschen übrig. Auf kneippsche Art und Weise beplanschten wir ausgiebig die Pool- und Jacuzzikombination, die bei Temperaturen von mehr als 30 Grad auch bitter nötig war.

Over and Out.

Donnerstag, 25. September 2008

Hero of the Day

24.09.08, Flagstaff, AZ --> Kingman, AZ

Wir standen früh mit einem kargen Frühstück, das selbst bereitet werden wollte, auf und machten uns sogleich auf, den Grand Canyon mit Blicken und Schritten zu durchmessen. Pres die Sporen gegeben und los ging die Tour, eine Berg und Talfahrt, die vor Spannung und Interessantheit fast eine Reizüberflutung auslöste. Nicht.

Endlich am Nationalpark angekommen, bezahlten wir die überraschend geringe Gebühr von nur 25$ pro Auto, die uns nicht nur Zutritt, sondern auch kostenlose Nutzung von diversen Annehmlichkeiten erkaufte, welche wir jedoch sämtlich ausschlugen.

Als erstes bestiegen wir einen "antiken" Aussichtsturm, der aus Natursteinen um ein Stahlträgergerüst gebaut war. Ein großartiger Ausblick über den Ostteil des Canyons belohnte unsere Duldsamkeit bezüglich der Alterslüge und so waren wir wieder versöhnt mit Nationalpark und Amerika.



Im folgenden lösten zwei der Herren vermutlich einen neuen Trend des extremen Kletterns nur für ein Foto aus. Sie begaben sich auf ein recht exponiertes Plätzchen über dem sicheren Tod.



Diese Übung wurde im Folgenden diverse Male wiederholt, jeweils an anderen Positionen und mit anderen Akteuren, der Tiefkühl-Blut erzeugende Ausblick löste einen Adrenalinschub aus, der die Hitze und Brennende Sonne mehr als ertragen ließ, schließlich ließ sich sogar Hendrik mit der größten Höhenangst überzeugen, einen kleinen Vorsprung zu betreten.







An einer besonders exquisiten Stelle ließ sich ein wagemutiger verrückter (nicht abgebildeter) Kanadier zu einer Kletterei herab, die uns den Atem stocken ließ, da wir uns gerade einmal getraut hatten, dort zu stehen bzw zu sitzen sowie ein Gruppenbild zu machen. In gigantischer Höhe, Wind und Wetter dargeboten, setzten wir uns der Gefahr des garantierten Ablebens verbunden mit unermesslichen Schmerzen aus, damit IHR hier diese tollen Fotos sehen könnt. Da nicht für.







Um endlich die auf den langen Autofahrten abtrainierten Muskeln wieder ein wenig zu stimulieren, beschlossen wir nach diesem Augenschmauß, uns auf den Weg nach unten zu machen.
Ein lediglich 3 Meilen langer Spaziergang namens Bright Angel Trail sollte es sein, hinab bis zur ersten Hütte und wieder zurück, für den in The Guide 2-4 Stunden veranschlagt wurden.

Verweichlichte Touristen konnten auch auf Mulis ausweichen, die die schmalen Pfade am Abgrund entlang mit schlafwandlerischer Stoigkeit entlanglatschten, wir jedoch nahmen schusters Rappen.



Unterwegs nahm Benno eine Schlucht für sich in Besitz.



Unten angekommen gab es neben den Latrinen vor allem Squirrel zu sehen, die an Zutrauligkeit kaum zu überbieten waren, so wie auch an Größe. Nach der Abwehr dieses Killerkarnickels gigantomanisch anmutenden Nagers hieß es: "Auf auf!".



Der Marsch zurück an die Oberfläche und in Richtung Zivilisation erwies sich vor allem Dank der brennenden Sonne und dem Allgegenwärtigen Staub als recht beschwerlich, konnte von den tapferen Recken jedoch ohne Verluste bezwungen werden. Selbst Hilfestellung bei Fotos und Motivation von diversen Touristen war noch drin, was sind wir doch für Teufelskerle.



Der Heimweg wurde recht schweigsam zurückgelegt, eine Einkehr im Delgadillo Memorabilia in Seligman, dem Ursprung der Route-Revival Szene, ausgenommen, wo wieder Postkarten nachgetankt sowie Route-Devotionalien und sogenannte Originale bewundert wurden.

In Kingman angekommen probierten wir eine weitere Burgerkette (Reviews folgen) aus und begaben uns ins Motel um die nächste Woche zu planen.

Over and Out.

Mittwoch, 24. September 2008

Like a Stone

23.09.08, Gallup, NM --> Flagstaff, AZ

Ein neuer Tag mit neuen Abenteuern sollte uns erwarten:

Er fing an mit einer neuen, unbefestigten Straße die wiedereinmal den "Pres" an seine Grenzen trieb. Diesmal aber nicht auf Grund von fehlendem Allradantrieb, sondern einer Barrikade, die uns an der Weiterfahrt hinderte. Egal, die Strecke haben wir gut genutzt um unser Vorhaben in den Sand zu tätowieren.







Die "bemalte Wüste" (Painted Desert), sollte als nächstes von uns inspiziert werden. Eine Landschaft nicht von dieser Welt stach aus der sowieso abenteuerlich anmutenden Gegend heraus. Mit versteinertem Holz und lustig in der Prärie rumstehenden Hügeln aus Spritzbeton versuchte uns der Nationalpark zu beeindrucken - was ihm auch gelang. Gratulation !!!









Eine alte Indianersiedlung mit modernen Kutschen vor der Haustür verriet uns, dass es den Amerikanischen Ureinwohnern gar nicht so schlecht gehen kann. Kein Wunder bei den Preisen für Ramsch, Eintritt und Fotoerlaubnissen. ;)



Was wir den Indianern allerdings zu verdanken haben, sind zwei superlange Pfeile in der Nähe einer verwahrlosten Tankstelle, die Hendrik spontan zu einem Raucherpicknick einluden.



Zu guter Letzt bestiegen wir unsere Betonmauer und ritten in den Sonnenuntergang nach Flagstaff.





Over and Out.

Dienstag, 23. September 2008

Runaway Train

22.09.2008, Santa Fe, NM --> Gallup, NM

Nach dem Frühstück gings direkt on the road und in Richtung Albuquerque. Nachdem wir die Stadt durchquert hatten wurde der erste Stopp an einer mehr oder weniger schönen Kirche gemacht. Wir schossen ein paar Fotos, aber einzig und allein aus dem Grund, weil fotografieren an dieser ach so heiligen Stätte verboten war. Wir fragten uns, wie bloß ein Bild dieser Kirche in unseren Reiseführer gelangt sein konnte und machten vorsichtshalber ein eigenes.




So langsam sitzt man sich immer schneller den Arsch im Auto platt und so folgte nach einiger Fahrzeit die nächste Unterbrechung der Fahrt. Wir suchten die Prärie schnell nach sich im Unterholz versteckenden Indianern ab, konnten aber keine finden (es waren aber sicherlich 30 Vertreter dieser scheuen Spezies in einem Radius von drei Metern in den Gebüschen versteckt!).



Ein (welt-)rekordverdächtiger Zug zog unsere Aufmerksamkeit auf sich - dem wachsamen Auge entgehen sicherlich nicht die 116 (!!) Anhänger, die von 4 (!!) Loks gezogen wurden.



Schnell weiter - das nächste Ziel hieß Acoma Pueblo, auch genannt Sky City, ein von echten Indianern bewohntes Dorf auf einem monolithischen Tafelberg. Großer Hunger hielt uns davon ab direkt durchzufahren und so machten wir 3 Meilen vor der Attraktion eine Fresspause.





Da auch hier fotografieren verboten war und außerdem eine guided tour gebucht werden musste um die Siedlung zu sehen, fuhren wir mit einem leicht angeschlagenen Bild von Indianern weiter zu einem Plateau, von dem aus man einen excellenten Blick auf die Ebene und das entfernt liegende Dorf hatte. Auch hier war Fotografieren übrigens nur mit Erlaubnis gestattet. Höhö...











Und weiter gings, die letzte Tagesetappe nach Gallup lag vor uns...



Hier im Motel angekommen sind wir recht froh, morgen weiter zu fahren - allzu einladend präsentiert sich dieser Ort wahrhaftig nicht. Schließlich liegt unser Motel nicht nur direkt an der Güterzugstrecke, an einer Position, wo die Lokführer gezwungen sind, bei jeder Durchfahrt zu hupen. Außerdem befand sich die Einflugschneise des Galluper Flughäfchens unmittelbar über uns.
Süße Träume also.

Over and Out.

Montag, 22. September 2008

Run to the Hills

21.09.2008, Amarillo, TX --> Santa Fe, NM

Weiter ging es von Amarillo aus durch karge Landschaft die uns so langsam das Western-Feeling vermittelte. Trockene Ebenen, zunehmend hügeliger und heißere Temperaturen. Zeit für einen ersten Stopp mit Mountain Dew.





Irgendwann passierten wir auch den geographischen Mittelpunkt der Route: Midpoint in Adrian, TX, den wir für eine kleine Shoppingtour im gleichnamigen Café und Merchandise-Store nutzten. Hier gab es neben den obligatorischen T-shirts, Tassen, Postkarten und Pins auch skurrile Lebensmittelersätze wie Ugly Crust, ein eigenartigen Kuchen, der wirklich nicht lecker aussah und Red Mud, eine Chili-Soße, die große Ähnlichkeit mit den Flüssen, die in ihren teilweise ausgetrockneten Betten dahin mäanderten, aufwies, die wir später am Tag noch sehen sollten.
Wir erstanden aber nur die Mainstreamware aus Angst vor geschmacklichen Defiziten der Texaner sowie horrenden Preisen für die gebotenen Speisen.



Vorbei an neuen Geisterstädten, namentlich Glenrio, wo wir versuchten in ein Motel einzuchecken. Uns wurde zwar Zutritt gewährt, doch Mitarbeiter oder gar Gäste ließen sich nicht blicken auf unseren Streifzügen durch die Räumlichkeiten. In einem Zimmer lagen noch die Habseligkeiten einer gewissen Terry G., die 1995, nahe am Ruin, wie sich an ihren Kontoauszügen ablesen ließ, hier gewohnt haben musste. Ähnlich wie ihre finanzielle Situation ließ auch ihr Musikgeschmack zu wünschen übrig, wir fanden nur Schallplatten von alten Schlagern sowie Rudolph, dem Zugtier mit dem Schnupfen.






In der Zeit, als die Route 66 noch die Hauptschlagader West <--> Ost war, müssen die Fernfahrer sich hier die Klinke in die Hand gegeben haben. Motels und Restaurants gab es zahlreich, heute verkommen diese Gebäude leider zunehmend. In Tucumcari wies uns heute ein Schild darauf hin, dass es einmal 2000 Motelbetten bei nur 8000 Einwohnern gab.



Wir bogen auf die alte Route66 von vor 1937 ab nach Norden und spätestens hier waren wir im Wilden Westen. Überrascht vom ersten kurzen Regenschauer seit Wochen, schlängelte sich die Strecke durch eine scharfkantige Hügellandschaft, die einem Pierre Briece die Tränen in die Augen getrieben hätte.



Und endlich waren wir in Las Vegas !!! Die Chips für den Roulette-Tisch in der einen Hand, den Quarter für die einarmigen Banditen in der anderen rushten wir in die Stadt und wurden jäh enttäuscht: Das war gar nicht Las Vegas, NV sondern Las Vegas, NM. Macht nichts, die vier cleveren Navigatoren hatten die Casino-Stadt ja sowieso erst später auf dem Zettel.

Las Vegas, NM war eine Kleinstadt wie aus einem Robert Rodriguez Film, die ruhig und verträumt irgendwo in den Bergen geparkt war. Hier erholten wir uns von den letzten Meilen Fahrt bei einem Stadtbummel und fuhren frischen Mutes weiter gen Santa Fe.





Der Pecos National History Park enttäuschte durch inkompatible Öffungszeiten, aber wen interessieren auch schon 300.000 Ziegelsteine aus dem 15. Jahrhundert?

Also weiter zum heutigen Etappenziel. Santa Fe überraschte mit ungewöhnlicher Architektur für die Vereinigten Staaten von Amerika. Ob es wohl an der vorwiegend mexikanischen Bevölkerung liegt, dass man sich an vergangene Urlaube im mediterranen Raum erinnert fühlte? Hübsch war es auf jeden Fall anzusehen, fast noch entzückter waren wir allerdings vom Pool, der provakativ dazu einlud, die ersten Schwimmversuche vor der Westküste zu unternehmen und uns direkt im Anschluss im Hottub direkt daneben wieder zu entspannen.




Over and Out.

Derzeitiger Aufenthaltsort:

Das war unsere Tour: Klick!

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Hey Chris, geiles Shirt!...
Hey Chris, geiles Shirt! :D By the way: seit wann rauchst...
V. (Gast) - 6. Okt, 14:37
Guten Heimflug!
Nach diesen durchaus spannend und aufregend klingenden...
Claudia_S (Gast) - 6. Okt, 04:40
Californication
02.10.-03.10.2008, San Francisco, CA --> Morro Bay,...
ruhte66 - 6. Okt, 02:00
The End
04.10.-05.10.2008, Los Angeles, CA Jetzt hieß es in...
ruhte66 - 6. Okt, 01:52
heimweg
ist morgen. wir sind in LA und lassen uns in nem von...
Benno (Gast) - 5. Okt, 18:41

Links

Suche

 

Status

Online seit 5942 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 14. Okt, 20:02

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren